Zwei Wege unserer Entwicklung

Im Starbie
© photo credit: Ranger82

Entsprechend der kabbalistischen Weisheit werden die gesamte Menschheit und jeder Mensch im Einzelnen zu dem höchsten Punkt der Erkenntnis gelangen, wo sie das Ziel der Schöpfung und den Schöpfungsgedanken in seiner vollsten Ganzheit verstehen werden. Die gesamten spirituellen Welten sind nur mit dem Ziel entstanden, den Geschöpfen die Möglichkeit zu geben, nach dem eigenen Willen den Schöpfer (die Eigenschaft zu Geben bzw. Altruismus) zu erlangen und dies noch während des irdischen Lebens.

Aus welchem Grund sollten die Menschen dies tun wollen und vor allem was würde passieren, wenn sie zu diesem bislang unverständlichen, unklaren oder sogar nach den Maßstäben unserer Welt unlogischen Ziel nicht gehen wollen?? Welche Kraft könnte uns  überhaupt dazu zwingen?

Die Kabbalisten lehren uns, dass unsere Entwicklung schon im Schöpfungsgedanken selbst mitenthalten ist, was bedeutet, dass es bereits feststeht, dass die Menschen diesen absoluten Zustand des Gebens ohne Zweifel erreichen werden! D.h. unsere Zukunft ist vorbestimmt, und auch dann wenn wir uns zurücklehnen, nichts machen würden und unseren Ego für den eigenen Genuss und zum Schaden aller anderen würden weiter wachsen lassen, würden wir zu dem Höchsten Ziel der Verschmelzung mit dem Schöpfer gelangen. Wozu also die Mühe?

Wie in der Kabbalah erklärt wird, aus allen möglichen Genüssen, die wir in unserer materiellen Welt kennen, haben wir lediglich einen winzigen Funken des Genusses erhalten. Nur ein kleiner Funke also, von dem wir alle Formen des Genusses in der materiellen Welt empfinden können. Und während seines gesamten Lebens sucht der Mensch im Materiellen nach diesem winzigen Funken, um sein Verlangen nach dem Genuss befriedigen zu können. Jede einzelne Körperbewegung des Menschen ist nur durch den Mangel am Genuss begründet (ich kratze mich sogar an meinem Kopf, da ich einen Mangel am Komfort der Kopfhaut verspüre) und sein Verlangen nach dem Genuss steigt jedes Mal immer weiter.

Damit der Mensch die Notwendigkeit einsehen kann, dass er sich über die materiellen Genüsse hinwegsetzen muss, existieren in unserer Welt nur zwei Wege:

(1) der Weg des Leidens. Der Mensch leidet in der Regel immer dann, wenn er aufgrund seiner egoistischen Einstellung nicht genug Genuss bekommen kann (Neid, Eifersucht, Haß – die gesamte Palette negativer Gefülle, die in uns entsteht, wenn wir etwas für uns nicht bekommen können). Schicksalsschläge, Kriege, Epidemien, Katastrofen – alles sind die Auswirkungen unserer Ego-Gesellschaft.

(2) der Weg der spirituellen Erkenntnis mithilfe der Methode der Kabbalah. Der Weg der freiwilligen Erkenntnis, wenn die Menschen einsehen, dass es notwendig ist, den Egoisums auszurotten und verwenden das Höhere Licht dafür, um den Egoismus als Böse zu erkennen.  Solche Menschen füllen plötzlich eine innere Leere und werden nicht mehr durch die „materiellen“ Genuss-Funken befriedigt, sie haben keine Freude mehr am Leben, verspüren Lustlosigkeit und suchen nach irgend-etwas reinem und Höherem. Speziell in der heutigen Generation entsteht in den Zeiten des Wohlstandes das Gefühl des spirituellen Hungers und der Mensch findet zu der Wissenschaft der Kabbalah.

Man kann sich nur wünschen, dass die Menschen sich für den richtigen Weg der Kabbalah entscheiden. Denn der Weg des Leidens ist allen bekannt. Warum also nicht was neues ausprobieren?

Worum wir nicht zurecht in dieser Welt kommen erklärt dieser Videoclip:

Rolle von Mann und Frau

Jackie Martinez (#31103)
© photo credit: mark sebastian

Die Frau (=Nukwa, das weibliche Verlangen) empfängt das korrigierende Licht von ihrem Ehemann (=Seir Anpin). Nachts ist Nukwa das Verlangen (=Kli) und wird tags mit Licht (= Erfüllung, Befriedigung) erfüllt. Als (geschlechts-)reife Frau wird sie erfüllt und empfängt das Licht des Gebens vom Mann, um es an die Kinder (=gemeinsame Frucht; neues Verlangen) weiterzugeben, die aus der Paarung mit Seir Anpin gezeugt werden.

All dies bedarf der Interpretation, da es hier ausschließlich um spirituelle Handlungen geht und wir intuitiv nicht verstehen, was spirituell eigentlich bedeutet:

Nukwa und Seir Anpin sind sogenannte Partzufim (=Personen, leuchtende Gesichter), d.h. unsere spirituellen Zustände (Bewohner, Personen) in der korrigierten Welt Azilut.

Spirituell bedeutet, dass ein Mensch die Eigenschaft des Gebens erlangt hat. In dieser Welt hat ein Mensch lediglich die Eigenschaft des Nehmens – so werden wir geboren, das ist unsere Natur. Das Ziel der Schöpfung besteht aber darin, dass wir uns nach und nach die spirituelle Natur aneignen.

Diese Welt befindet sich im unkorrigierten Zustand, ist „herabgefallen“ aus dem perfekten Zustand und wir Menschen sind in dieser Welt, um uns aus eigenem freien Willen zum perfekten, korrigierten und ewigen Zustand zu entwickeln.

„Diese Welt“ und die „korrigierte Welt“ sind Zustände „niedrigerer“ bzw. „höherer“ Bewusstheit eines Menschen und nicht etwa räumlich als Orte zu verstehen.

Die Beziehungen von Nukwa und Seir Anpin wie sie die Kabbalah beschreibt sind unwandelbare Gesetze (genauso wie es physikalischen Gesetze gibt; ein Apfel fällt z. B. immer nach unten, das ist ein Gesetz), die ein Mensch erlebt und empfindet, wenn er sich in der spirituellen Welt befindet.

Was hat das alles jetzt mit der Rolle von Mann und Frau in unserer Welt zu tun?

Indem wir in unserer Welt die Strukturen und Gesetzmäßigkeiten der spirituellen Welt innerlich nachzubauen versuchen, entwickeln wir einen Wunsch danach und dadurch ziehen wir das Licht an, das korrigiert an.

Als Folge davon ordnet sich auch in unserer Welt alles korrekt an, denn diese Welt ist eine Projektion der korrigierten, spirituellen Welt. Diese Welt ist die Folge der korrigierten Welt – wie ein Schatten seinem Objekt folgt und nicht unabhängig existiert. Auf der Ebene dieser Welt können wir nichts korrigieren; zur Korrektur müssen wir aufsteigen in die spirituelle Welt, dort Korrekturen durchführen, dann ordnet sich diese Beziehung automatisch in dieser Welt korrekt an.

D.h., wenn ein Mann sich wünscht ein Mann zu sein, also seiner Frau das Licht weitergeben möchte, dann erfüllt er seine Rolle.

Wenn die Frau ihr Verlangen nach Korrektur an ihren Mann richtet, damit er ihr das Licht der Korrektur gibt, dann erfüllt die Frau ihre Rolle korrekt.

Von hier leitet sich alles ab; es ist das korrekte Konzept von Verhalten, Einstellungen und Rollenverteilung zwischen den Geschlechtern, wenn ein Mensch sich an den spirituellen Gesetzen ausrichten möchte.

Was ist Kabbala? Worum geht es in diesem Blog?

Murrieta Valley
Creative Commons License photo credit: j ciotti

Obwohl die Ursprünge der Kabbala im tiefen Altertum – vor der Zeit des antiken Babylon – verwurzelt sind, verblieb die Wissenschaft der Kabbala praktisch vor der Menschheit verborgen, seitdem sie vor über viertausend Jahren in Erscheinung trat.

Diese starke Verhüllung hat die unsterbliche Faszination der Kabbala aufrechterhalten. Berühmte Wissenschaftler und Philosophen wie Newton, Leibniz und Pico della Mirandola haben an der Kabbala geforscht und versucht, diese zu verstehen. Doch bis zum heutigen Tage wissen nur wenige, was die Kabbala wirklich ist.

Die Wissenschaft der Kabbala spricht nicht von unserer Welt und deshalb entrinnt den Menschen ihre Essenz. Es ist unmöglich, das Unsichtbare, nicht Wahrnehmbare und das, was nicht erkundet wurde, zu verstehen. Für Tausende von Jahren wurden der Menschheit eine Vielzahl von Dingen unter dem Namen „Kabbala“ angeboten: Zauber, Flüche und sogar Wunder; alles außer der Wissenschaft der Kabbala an sich. Für über viertausend Jahre wurde das allgemeine Verständnis der Kabbala mit Missverständnissen und Fehlinterpretationen überhäuft. Deshalb muss die Kabbala zuallererst einmal klar verständlich gemacht werden.

Damit wollen wir uns in diesem Blog beschäftigen! Viel Spass liebe Leser!