Der Ego als die Eigenschaft der Schöpfung

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© photo credit: Villancico

Die Kabbala ist die Wissenschaft über die menschliche Seele und sie handelt ausschließlich über die Beziehung der Seele zu ihrem Schöpfer. Die Menschen sind nach kabbalistischer Weisheit ein Teil des Schöpfers, den Er von sich mit einer Absicht entfernt hat, indem er diesem Teil eine Ihm gegenteilige Eigenschaft gab – den Egoismus.

Aus diesem Grunde besteht die Seele eines Menschen aus zwei gegensätzlichen Teilen. Ein Teil ist göttlich, der in einigen von uns spürbar ist. Dieser Teil äußert seine Wünsche, den Schöpfer füllen zu können bzw. Ihn direkt wahrzunehmen, und der Mensch beginnt, irgend etwas zu suchen, damit er sich irgendwie erfüllen kann, und all das was die anderen als Erfüllung und Genuss empfinden, ist diesem Menschen nicht gut genug. Er empfindet eine innere Leere und er findet keine Erfüllung in allen Genüssen unseres Planeten Erde. Dann kommt er zur Spiritualität.

Der zweite Teil der Seele – ist unsere egoistische Natur, die mit einer speziellen Absicht erschaffen worden ist. Diesen Teil der Seele spüren wir und erleben wir ihn tagtäglich – es ist das Verlangen alles zu beherrschen, alles zu erfahren, in allem das Ergebnis eigener Handlung zu sehen, d.h. in allem ein Teil des eigenen „Ich“ zu finden. Dieser egoistische Teil unserer Seele ist die Schöpfung, die erschaffen worden ist, denn der andere altruistische Teil der Seele – ist ein Teil des Schöpfers selbst. Indem der Schöpfer Seinem ursprünglichen Verlangen die Eigenschaft des Egoismus gegeben hat, hat er damit diesen Teil von sich getrennt und dieser Teil wird als die Seele beziehungsweise die von Ihm getrennt existierende Schöpfung genannt. Und sie wird als Schöpfung gerade deshalb genannt, weil sie ein Teil von etwas Neuem enthält – ihrem Egoismus – die Eigenschaft, die im Schöpfer selbst vorher nie existiert hat, denn der Schöpfer hat dieses Verlangen nicht.

Und nur über dieses Objekt – die Seele, die  aus dem Teil des Schöpfers und aus dem anderen, dem neu erschaffenen egoistischen Teil „Alles für sich zu empfangen“ besteht, – spricht die Kabbala. In der Kabbala handelt es sich nicht um das menschliche Körper, die Materie aus Fleisch und Blut, denn der Körper ist vergänglich und wechselt von einer Inkarnation zu der nächsten. Wir, Menschen, füllen unseren Körper nur deshalb, weil wir unsere wirkliche Seele nicht wahrnehmen. Aber mit dem Studium der Kabbala, beginnt der Mensch immer mehr seine göttliche Seele zu erfahren und direkt zu spüren, so dass er immer weniger auf die Verlangen seines physikalischen Körpers eingeht, denn die ewig existierende Seele spricht immer mehr und mehr aus ihm.

Die Kabbala spricht also nicht über unseren materiellen Körper, sondern über die beiden Verlangen der Seele – das Verlangen des göttlichen Teils zum Wahrnehmen des Schöpfers, einer Vereinigung mit Ihm, und über das Verlangen des egoistischen Teils zur Selbstbefriedigung, Selbstsucht und Egomanie, dem Wahrnehmen des falschen „Ich“-s  anstatt dem Wahrnehmen unseres wahren göttlichen Teils – dem Schöpfer (die universale Kraft des Gebens).

Veröffentlicht von

Kabbalist

"Warum haben die Kabbalisten jeden Menschen verpflichtet, die Wissenschaft der Kabbalah zu studieren? Tatsächlich verbirgt sich darin eine große Sache, die es wert ist, veröffentlicht zu werden, denn für diejenigen die sich mit der Wissenschaft der Kabbalah beschäftigen existiert darin eine unschätzbar wunderbare Kostbarkeit; und auch wenn sie noch nicht, was sie lernen - aber dank einem starken Willen und dem Streben, das studierte Material zu verstehen - erwecken sie auf sich Lichter, die ihre Seelen umgeben. Das bedeutet, dass es jedem Menschen von Israel garantiert ist, am Ende alle wunderbaren Erkenntnisse zu erlangen, mit welchen den Schöpfer im Schöpfungsplan jedes Geschöpf zu beschenken beabsichtigte. Und derjenige, der dessen nicht in dieser Reinkarnation gewürdigt wurde, wird dessen in der zweiten gewürdigt usw., bis er endlich würdig wird, den Plan des Schöpfers zu vollenden. Und solange der Mensch nicht seiner Perfektion würdig wurde, werden für ihn jene Lichter, die dazu vorherbestimmt sind, zu ihm zu kommen, als umgebende Lichter definiert. Ihr Sinn besteht darin, für ihn bereit zu stehen, aber sie warten auf den Menschen, bis er sein Gefäß des Empfangens reinigt. Dann werden sich die Lichter in diese vorbereiteten Gefäße einkleiden." Baal HaSulam, Einführung zu Talmud Esser HaSefirot, Punkt 155

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