Einfluß der Umgebung: Freiheit zu wählen und zu entscheiden

Krimi Umgebung Thumb

Welchen Einfluß übt die Umgebung des Menschen auf ihn aus? Haben wir die Freiheit zu entscheiden, das zu tun was immer wir wollen? Ein gelungener Videoclip dazu, der uns eventuell zum Nachdenken bringt:

Aus dem Artikel „Freiheit des Willens“ von Yehuda Ashlag, dem grössten Kabbalisten des XX Jahrhunderts:

„Freude und Schmerz.

Wenn wir die Handlungen eines Individuums genauer betrachten, entdecken wir, dass diese zwangsläufig erfolgen. Der Mensch wird zu seinen Handlungen genötigt und hat keine Entscheidungsfreiheit. In gewisser Weise ist der Mensch wie ein Eintopf, der am Herd dahinköchelt; der Eintopf hat keine andere Wahl als zu köcheln. Die Vorsehung hat das Leben mit zweierlei Konsequenzen versehen: Freude und Schmerz. Die Geschöpfe haben nicht die Freiheit zwischen Freude und Schmerz zu wählen. Der einzige Vorteil, den der Mensch gegenüber dem Tier hat, ist, dass er ein entferntes Ziel anstreben kann. Das heißt, im Hinblick auf den in der Zukunft zu erwartenden Genuss bzw. Vorteil ist der Mensch bereit, dafür heute ein gewisses Maß an Schmerzen zu erleiden.

Solchem Denken liegt jedoch nichts anderes als eine rein kaufmännische Berechnung zu Grunde: Anzunehmen, dass die Zukunft Wohlbefinden und Freude bringt, scheint besser zu sein als gegenwärtig zu ertragender Schmerz und Pein. Der Schmerz wird wie bei einer kaufmännischen Kalkulation von der zu erwartenden Freude abgezogen und ein gewisser Restbetrag bleibt übrig.

Dem ist nicht genug – auch die Art des Genusses und seines Nutzens sind in keinster Weise vom freien Willen des Einzelnen beeinflussbar, sondern werden von den Wüschen der umgebenden Gesellschaft festgelegt. Diese will etwas Bestimmtes. Zum Beispiel: Ich sitze, ich kleide mich, ich spreche, ich esse. Alle diese Dinge tue ich nicht, weil ich mich entschieden habe, in einer bestimmten Art zu sitzen, zu sprechen, zu essen oder mich zu kleiden. Ich tue diese Dinge auf diese bestimmte Art, weil die anderen wollen, dass ich in dieser Weise sitze, mich kleide, spreche und esse. All dies geschieht in Anpassung an die Wünsche und den Geschmack der Gesellschaft und nicht aufgrund meines eigenen freien Willens.

Ferner handle ich in den meisten Fällen sogar gegen meinen Willen. Denn meistens fühle ich mich viel wohler, mich in meinem Benehmen anzupassen als die Bürde zu tragen, gegen den Strom zu schwimmen. Aber ich bin in jeder meiner Bewegung auf Schritt und Tritt durch eiserne Ketten in den Gewohnheiten und Sitten der Gesellschaft gefangen. Wenn dem so ist, so sagt mir, wo ist meine Freiheit zu wählen und zu entscheiden?“

Ein rekursiver Film unserer Realität

The Ghost cinema
© photo credit: phill.d

Der Mensch lebt in seiner eigenen Realität und plötzlich beginnt er zu verstehen, dass diese Realität wie ein Film vor seinen Augen vorgeführt wird. Dann stellt er fest, dass er eigentlich auch keinen freien Willen hat und einfach, wie von einer Zauberhand gesteuert, irgendwelche Handlungen ausführt, über die er keine Kontrolle hat. Als ob er in einem unglaublichen Kino sitzten würde und sich einen Film anschauen würde, in dem er ein Schauspieler wäre – und so läuft der Streifen ohne Anfang und ein Ende zu haben ab.

Womit lässt sich dieser Zustand vergleichen? Wir kennen doch alle unsere Träume im Schlafzustand – wir träumen zum Beispiel von verschiedenen Handlungen mit diversen Personen, haben im Traum echte Gefühle, Situationen, erkennen  aber nicht im geringsten, dass wir träumen und dass unser physikalischer Körper währendessen im Bett schläft, obwohl viele Handlungen im Traum im Vergleich mit unserem Wachzustand ziemlich absurd sein können.  Und Kabbalisten sagen, dass unser Leben im Wachzustand einem Traum gleicht, aus dem wir aufwachen können und sogar folgend dem Schöpfungsgedanken aufwachen müssen!

Wo befindet sich dann die tatsächliche Realität? Gute Frage – die Antwort geben die Kabbalisten, die eine Erkentnis über die Höhere Welt gewonnen haben. Bei einem gewöhlichen Menschen empfindet er optische Bilder dieser Welt, solange sein physikalischer Körper lebt. Und diese Bilder hält er bis zu seinem Tod für die wirkliche Realität.

Rabasch (Rav Baruch Shalom HaLevi Aschlag) hat unseren aktuellen Zustand mit der Geschichte von einem Pferdekutscher vergliechen. Der Pferdekutscher hatte ein Haus, seine Frau, Kinder, einen Pferd, seine Kutsche und war mit dem Leben sehr zufrieden. Plötzlich hat er alles verloren – seine Familie ist verstorben, starb sein Pferd und der Pferdekutscher hat das alles nicht verkraftet und starb ebenfalls an den Folgen. Dann kommt er in das Paradies und weil er so viel Leid erlebt hat, hat man dann entschieden, ihm ein Geschenk zu geben. Und er bekommt, was er sich am meistens gewünscht hat – ein Gefühl, dass er nun wieder ein Haus hat, seine Familie, die Frau, seine Kinder und viele Pferde! Und er bekommt dazu noch eine Wahrnehmung, als ob er nun auf seiner Kutsche mit den Pferden fährt, glücklich arbeitet und mit seiner Familie zusammenlebt – er genießt also das Leben!

Könnte es sein, dass wir uns ebenfalls in einem solchen Zustand befinden? Vielleicht sind wir in einer anderen Wirklichkeit an irgendwelche Elektroden angeschlossen und nehmen die Bilder unserer Realität nur hyperreal wahr (die Matrix läßt grüßen)? Wie können wir aus sich herauszukommen und feststellen, was tatsächlich mit uns geschieht? Es existiert eine Methode, die uns ermöglicht, die wirkliche Realität aus einer wirklichen Sicht wahrzunehmen – aus der Sicht der Höheren Kraft – des Schöpfers. Als ob die Fische plötzlich fragen würden: „Wer gießt eigentlich das Wasser in unser Aquarium hinein?“.

Und dann beginnt eine ganz andere Bewegung des Menschen in eine echte Wirklichkeit, raus aus dem Kino, aufwärts, in Richtung Höherer Welten, wenn der Mensch das ganze System plötzlich versteht und aus diesem unglaublichen Kino mit dem Namen „das Leben“ herauskommt.